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Eine prosperierende und klimaneutrale Schweiz braucht Zement –und die Zementproduktion benötigt wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen

Die Schweizer Zementindustrie ist bereit für die Umsetzung des klimapolitischen Netto-Null-Zieles. Sie ist aber auf adäquate und wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen angewiesen. Ohne Investitionssicherheit und ausreichend erneuerbare Energien gelingt die Herausforderung nicht. Die Politik und Gesellschaft sind ebenso gefordert.

Eine Studie des Büros Polynomics zur Analyse der Folgen einer Nicht-Einführung eines Grenzausgleichsystems (Carbon Border Adjustment Mechanism, CBAM) kommt zum Schluss, dass mit einem CBAM in der Schweiz gleichlange Spiesse mit EU- und Nicht-EU-Zementlieferanten geschaffen würden. «Ohne einen Schweizer CBAM, bzw. ohne andere Massnahmen mit vergleichbarer Wirkung, droht eine Abwanderung der Zementindustrie bzw. Klinkerproduktion ins Ausland», halten die Autoren fest.

Im heute verabschiedeten Bericht zur Einführung eines Schweizerischen Grenzausgleich-mechanismus und der Empfehlung gegen die Einführung solcher Massnahmen verpasst der Bundesrat eine Chance, die Klimapolitik in der Schweiz einen grossen Schritt vorwärts-zubringen. Die Folgen für die betroffenen Industrien dürften gravierend ausfallen. Statt Konsequenz beim Klimaschutz erwartet die betroffenen Industrien nun Ungewissheit und ungleiche Wettbewerbsbedingungen mit dem Ausland – zu Lasten der Umwelt.

Die Bundesämter ARE, BAFU und swisstopo sowie Kantons- und Industrievertreter haben am 1. November 2021 die gemeinsam erarbeitete Planungshilfe für den Abbau von primären Zementrohstoffen veröffentlicht. Damit verbessert sich die Planungssicherheit aller involvierten Stellen.

Die Schweizer Zementindustrie leistet ihren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele, indem sie ihre CO2-Emissionen bis 2020 im Vergleich zu 1990 um 43 Prozent reduziert. Sie übertrifft damit die Zielsetzung für die Schweiz (20%) und jene der Industrie (15%) deutlich.